Hallo lieber Dirk,
ich muss gestehen, ich hatte etwas Gänsehaut beim Lesen deines Beitrages. Nach meinem Dafürhalten kann deine Entscheidung, die Whipple ersteinmal in Kassel NICHT durchführen zu lassen, nicht falsch sein. Ich finde es mutig von dir, NEIN zu sagen, wobei dir die Angst garantiert ein entscheidender Helfer gewesen ist. Wie gesagt, ich habe null Ahnung von deiner Krankheit, aber selbst bei BSDK wird heutzutage versucht, wenn möglich MAGENERHALTEND zu operieren.
Ich bin mir sicher, du hast das Richtige getan! Egal, was in Heidelberg rauskommt. Sollten die mit dem Kopf schütteln und eine völlig andere Vorgehensweise vorschlagen, wirst du Zeit deines Lebens dankbar und glücklich sein über deinen Entschluss. Läuft es anders und sie sind derselben Auffassung, dass ein Stück des Magens (2/3 ist ohnehin der Hammer!!!) - aus welchen Gründen auch immer - entfernt werden muss, dann hast du wenigstens die Gewissheit, dich mit den größten Spezialisten in Verbindung gesetzt zu haben und es keinen anderen Weg gegeben hätte als diese OP. Du bräuchtest dir also keine Vorwürfe machen, was wäre wenn .... Schon alleine das müsste dir ein ruhigeres Gewissen verschaffen.
Bleibt also nur noch abzuwarten, wie Heidelberg entscheidet. Ich wünsche dir von Herzen, dass du eine - wenn überhaupt notwendig - für dich weniger belastende OP erhältst und würde mich freuen, wenn du uns auf den Laufenden hältst.
Toi, toi, toi.
PS: Was mir noch einfällt: Wenn dein Arzt in Kassel meint, dass er nach Whippel "viele Male" "erfolgreich" operiert hat, wäre ein Hinterfragen auch interessant. Wieviele Male? Was heißt "erfolgreich"? Es mag sein, das kann ich nicht einschätzen, dass es ein guter Chirurg ist. Aber dennoch sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass viele Krankenhäuser geradezu blind für diese OP´s werben, da es dem Krankenhaus ordentlich "Kohle" bringt. Und dass du beim Erstgespräch nicht ordentlich aufgeklärt wurdest, spricht ja eigentlich auch für sich!