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#1
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Jeder Tag ist so schwer...
Hallo,
nach einer kurzen Zeit muss ich mal wieder etwas schreiben. 6 Monate sind nun schon rum als mein Papa ein Engel geworden ist. Mein Schmerz sitzt immer noch tief und ist jeden Tag bei mir. Tagsüber habe ich gelernt damit umzugehen bzw. ihn zu verdrängen! Wenn ich ihn auf dem Friedhof besuche dann fühle ich mich frei und meinem Papa so nah als würde er auf mich hinab schauen. Doch da sind auch die Schmerzen und die Trauer am stärksten. Dort wird mir immer bewusst, dass er nicht mehr da ist und ich ihn nie mehr wieder sehe. Das werde ich wohl nie verkraften. Zur Zeit versuche ich mein eigenes Leben wieder zu regeln. Es gab Tage an denen ich dachte das mein Leben nicht mehr lebenswert ist und habe mich sehr "hängen". Die Freude habe ich noch nicht wieder gefunden...aber auch dies schaffe ich noch. Alles braucht Zeit und die muss ich mir auch nehmen. Unsere nächste Hürde steht uns allerdings noch bevor. Am 02.03. hätte mein Papa seinen 60. Geburtstag gehabt und dies tut sehr weh das er ihn nicht erleben darf. Er hat soviel davon gesprochen und den Tag geplant...Ich hatte so viele Geschenkideen und keine davon kann ich umsetzen. Nun werde ich hübsche Blumen holen und ihn ganz allein besuchen um ihm nah zu sein. Ach, es ist alles so schwer und wird einfach nicht besser. Man findet einfach nicht ins Leben zurück...ich weiß nicht was ich noch tun kann Ich möchte ihn doch nur einmal noch sehen, ihn noch einmal berühren und ihm sagen wie lieb ich ihn hab und das es mir leid tut das ich vor seinem Tod nicht mehr besuchen war... |
#2
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AW: Jeder Tag ist so schwer...
Liebe Angel,
ich kann das alles so gut nachvollziehen. Deine Gedanken und Gefühle könnten von mir sein. Meine Mama ist vor 8 Monaten gestorben. Es ging sehr schnell. Als meine Mama gestorben ist, ist ein teil von mir mit gestorben. So richtig ins leben finde ich auch nicht mehr zurück. Ich denke oft das ich es ohne sie nicht schaffen werde. Es vergeht kein Tag ohne ein Gedanke oder eine träne an sie. Sie fehlt mir so wahnsinnig. Ich bin ein sehr lebhafter, humorvoller Mensch. Aber das ist alles verschwunden. Einfach weg. Wie meine liebe Mama. Ich wünsche dir ganz viel Kraft liebe Angel und sorry das ich keine tröstende Worte für dich hatte. Aber es tut sehr gut sich hier in diesem Forum aus zulassen. Es ist immer ein lieber Mensch da der dir zuhört. Viele liebe Grüße Artemis |
#3
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AW: Jeder Tag ist so schwer...
Liebe Angel,
auch ich kann dich sehr gut verstehen. Ich habe vor ca. 16 Wochen meine 17jährige Tochter an diese sch... Krankheit verloren. Letzten Freitag wäre sie 18. geworden, ein unglaublich schrecklicher Tag. Ich habe in den letzten Wochen eine Gedenkseite für mein Engelchen erstellt. Meine Trauer ist jetzt nicht geringer, aber es war nochmal eine andere Art der Bewältigung. Mir hilft es immer, zu schreiben, wenn mich was bedrückt. Das fällt mir leichter als das Reden. Vielleicht wäre es auch für dich eine Möglichkeit, z.B. deinem Vater Briefe zu schreiben, in denen du schreiben kannst, was du ihm gerne noch sagen möchtest, was dich bedrückt oder oder Ich wünsche dir, dass auch für dich irgendwann die Sonne wieder scheint. Natürlich ist das ein weiter Weg, aber hier sind viele Menschen, die dir dabei helfen. Ein lieber Gruß Ute
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Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr Du durftest nur 17 Jahre alt werden. Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!! www.darkprincess-melaniehuemmer.de |
#4
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AW: Jeder Tag ist so schwer...
Liebe Angel,
hier ist noch jemand, der dich verstehen kann. Meine Ma ist auch vor sechs Monaten gestorben. Jedes Wort, das Artemis dir geschrieben hat, kann ich unterschreiben. Auch mir ist, als wäre ich mitgestorben. Das Leben nach meiner Mutter ist irgendwie nicht mehr mein Leben. Ich muss es wohl erst finden oder neu erfinden, aber das fällt so schwer und ist derzeit noch gar nicht vorstellbar. Wird es das je sein? Ich weiß es nicht. Ich war vor dem Tod meiner Ma immer ein sehr ehrgeiziger Mensch, voller Tatendrang und Projekten. Aber seitdem sie nicht mehr hier ist, habe ich keinen Antrieb mehr. Ich frage mich immer, wozu jetzt noch. Mir ist der Grund für all mein Tun abhanden gekommen. Ich hatte mir diese "Trauerphase" anders vorgestellt, einfacher und auch schneller, hatte gedacht, dass es irgendwann wieder bergauf gehen würde, aber eher das Gegenteil ist der Fall. So nah am Wasser wie derzeit war ich noch nie. Sechs Monate. Das ist so eine lange Zeit, aber für einen Trauernden ist sie wohl doch nicht so lang. Ich würde dir so gerne etwas raten, aber ich befinde mich derzeit in derselben Situation wie du. Es ist, wie du schreibst: "Man findet einfach nicht ins Leben zurück..." Wahrscheinlich muss man sich einfach mehr Zeit zugestehen. Unsere Welt ist so schnelllebig geworden, so hektisch. Wahrscheinlich überfordern wir uns mit unseren Anforderungen an uns selbst, diese Trauer doch endlich mal zu "überwinden". Wahrscheinlich dauert sie einfach ihre Zeit, und wir müssen ihr diese Zeit einräumen und lernen, mit ihr zu leben. Es hilft, sich hier mit anderen Menschen auszutauschen, denen es ähnlich ergeht. Man weiß dann, dass man nicht alleine ist, und dass da immer ein paar offene Ohren sind, wenn man sie braucht. Das ist sehr viel wert. Viel Kraft uns allen! Yvonne
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Mama 21.11.1941-09.08.2009 (Zungenkrebs) |
#5
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AW: Jeder Tag ist so schwer...
Hallo!
Ich wünsche dir für den 2. März ganz viel Kraft. Ich weiß wie du dich fühlst. Meine Mama hätte im Februar ihren 72. Geburtstag gehabt… Viele liebe Grüße Markus |
#6
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AW: Jeder Tag ist so schwer...
Liebe Angel,
ich denke ganz fest heute an dich. Eine feste umarmung für dich Artemis |
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